Eine magische Welt voller Geheimnissen und Gefahren!
„Wie war es für dich, wieder unter Menschen zu sein? Ich
meine, ohne all diese Schwierigkeiten, die es in der Stadt
gab.“
Olivia seufzte und rang nach Worten: „Gibt es denn unter
Menschen je keine Schwierigkeiten? Menschen sind …“
Sie überlegte und weil ihr kein besseres Wort einfiel,
sprach sie: „Menschen sind anstrengend und man weiß
nie, was als nächstes kommt. Unter ihnen bist du auf
diese Gemeinschaft angewiesen, die von sehr
wankelmütigen Gefühlen beherrscht wird. Du kannst die
besten Freunde haben und am nächsten Draga sprechen
sie kein Wort mehr mit dir und du verstehst die Welt
nicht mehr.“
Erschrocken sah Schlôth sie an. „Aber du bist auch ein
Mensch und ich …“, er schluckte schwer.
„Keine Sorge Schlôth, wenn mich etwas stört, werde ich
mit dir sprechen. Nein, ich meine nicht unsere
Freundschaft. Irgendwas hat sich verändert, und ich weiß
nicht, ob ich unter Menschen meinen Platz finden kann.
Das ist anders als hier draußen, wo du auf deine eigenen
Fähigkeiten vertrauen kannst. Nicht, dass ich mich mit
den Widrigkeiten der Wildnis auskenne oder diesem
verfluchten Schnee und der Kälte groß etwas
entgegensetzen könnte, aber ich will mir Mühe geben,
mehr davon zu lernen und zu verstehen. Irgendwie kann
ich die Sehnsucht, die bei den Elfen sichtbar wird, nun
besser nachvollziehen.“
Schlôth schwieg nur und schaute sie fragend an. Olivia
sprach weiter: „Ich bin mir mittlerweile nicht sicher, ob
ich bloß eine Wunschvorstellung von Heimat in meinem
Kopf habe, die ich nie erleben werde. So wie ein Wolf, der
die Monde Kili und Lun anheult, aber sie nie besuchen
wird. Oder eben, wie die Elfen und das Meer, das sie nie
besegeln werden, aber stets die Sehnsucht im Herzen
tragen - wie ein Zwerg, der die Schmiede nur aus der
Ferne betrachtet. Ach, ich weiß nicht.“ Sie hieb frustriert
in die Luft. „Vielleicht werde ich nie ein Zuhause finden,
so wie ich nie meinen Vater kennenlernen werde.“
Schlôth zögerte und sein Mund klappte auf und wieder
zu. Dann nahm er sie fest in den Arm und das war besser
als alles, was er hätte sagen können.
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