Eine magische Welt voller Geheimnissen und Gefahren!
Im Lande Araga - die Bürde des Schicksals
Epilog - Verborgene Geheimnisse
Epilog: Verborgene Geheimnisse
„Wie
ist
dein
Name?“,
fragte
Alarik
von
Mirkthal
und
seine
Augen
musterten
den
Gefangenen
mit
einer
Mischung
aus
Neugier und Verachtung.
Doch
der
hagere
Mann
schwieg,
ließ
den
Kopf
weiter
hängen,
als
ob
er
die
Welt
um
sich
herum
nicht
wahrnehmen wollte.
Eine
der
Wachen
packte
den
Gefangenen
grob
am
Kinn,
drehte
seinen
Kopf
und
schrie:
„Antworte,
wenn
er
mit
dir
spricht!“
Er
riss
den
Kopf
des
Gefangenen
herum
und
offenbarte
dessen
Martyrium:
Die
Augen
waren
zugeschwollen,
die
Wangen
blutverkrustet
und
auf
der
Stirn
hatte
er
eine
üble Platzwunde.
„Wart
ihr
das?“,
fragte
Alarik
mit
vor
Empörung
bebender
Stimme.
Sie
spielten
das
doppelte
Spiel
nicht
zum
ersten
Mal.
Er
würde
sich
das
Vertrauen
des
Gefangenen
mit
falscher
Freundlichkeit verdienen.
„Er
hat
uns
gebissen“,
antwortete
die
Wache
mit
einem
Anflug
von
Rechtfertigung.
„Er
war
völlig
außer
sich,
als
wir ihn gefasst haben.“
Der
Hauptmann
fuhr
seinen
Untergebenen
scharf
an:
„Ich
dulde eure Grausamkeit nicht länger! Tretet ab!“
„Aber er ist gefährlich.“
Seine
Stimme
war
klar
und
voll
beherrschten
Zorn:
„Tretet
ab!“
Die
Wachen
zogen
sich
aus
dem
Raum
zurück.
Währenddessen
kroch
der
Gefangene
in
die
Ecke
des
Raumes,
als
würden
die
Wände
in
seinem
Rücken
ihm
einen Anflug trügerischer Sicherheit geben.
Der
Hauptmann
blickte
sich
in
den
Vorraum
zu
den
Kerkern
um.
Der
nackte
grobe
Stein
verströmte
eine
unangenehme
Kälte,
trotz
der
Fackeln,
die
in
Wandhalterungen
befestigt
waren,
flackerndes
Licht
warfen
und
einen
rauchigen
Gestank
nach
billigem
Öl
verströmten.
Ein
massiver
Tisch
und
ein
einziger
Stuhl
standen in der Mitte.
Alarik
seufzte
einmal,
lehnte
sich
leicht
nach
vorn;
seine
Stimme
wurde
sanfter,
fast
väterlich:
„Jetzt
bist
du
in
Sicherheit.“
Der
Gefangene
antwortete
nicht,
aber
Alarik
blieb
äußerlich
geduldig,
obwohl
es
ihn
nach
Antworten
verlangte.
Anstatt
weiter
zu
fragen,
wandte
er
sich
dem
Tisch
und
dem
Diebesgut
zu.
Er
ignorierte
die
paar
wertlose
Ruts,
das
einfache
Messer,
sondern
musterte
mit
gierigen
Blick
das
geheimnisvolle
Objekt.
Das
war
es,
was
ihn interessierte.
Ein
Lächeln
umspielte
seine
Lippen,
als
er
es
an
sich
nahm.
Es
war
faustgroß,
so
dunkel,
dass
das
flackernde
Licht
der
Fackel
kaum
darauf
reflektierte,
als
ob
es
das
Licht
in
sich
verschlucken
würde.
Seine
Form
war
sternenförmig,
mit
sieben
scharfen
Zacken.
Es
war
etwas
Uraltes,
Wertvolles.
Alariks
Herz
schlug
schneller
und
die
kalte
Luft
schien
sich
zusammenzuballen, als sei eine fremde Präsenz anwesend.
„Woher
hast
du
das?“,
fragte
er,
seine
Stimme
jetzt
merklich ernster.
Er
wandte
sich
an
den
Gefangenen
und
zuckte
zusammen,
als
er
erkannte,
dass
dieser
ihn
aufmerksam
beobachtete.
Ein
hungriger
wölfischer
Ausdruck
lag
in
seinem
ausgemergelten Gesicht.
Die
Stimme
des
Gefangenen
war
kratzig,
als
er
sprach:
„Ich
… habe es nur gefunden … in einer Höhle. Weit draußen.“
Alarik
erkannte,
wenn
jemand
log,
hatte
er
sich
selbst
alle
verräterischen
Anzeichen
beim
Lügen
abtrainiert.
Er
hob
das
Ding
abschätzend
an,
drehte
es
in
seinen
Händen
und
ließ
den
Gefangenen
nicht
aus
den
Augen,
der
seinen
Bewegungen
mit
wachsamen
Augen
folgte,
sein
ganzer
Körper angespannt, wie bei einem Raubtier auf der Pirsch.
Alarik
bemerkte,
wie
eine
kalte,
unheimliche
Kraft
durch
seine
Finger
floss.
Eine
große
Unruhe
wallte
in
ihm
auf
und
am
liebsten
hätte
er
den
Gefangenen
geschlagen
und
ihm
die Worte gewaltsam entrissen.
Aber
er
riss
sich
zusammen,
ließ
seinen
harten
Blick
milder
werden,
lockerte
seine
Haltung
und
sprach
mit
einem sanfteren Ton: „Wie ist dein Name?“
Der
Gefangene
musterte
ihn
unter
seinen
zugeschwollenen
Lidern
mit
glühenden
Augen
ohne
zu
antworten.
Dennoch
sprach
der
Hauptmann
ruhig:
„Es
handelt
sich
hierbei
womöglich
um
ein
Missverständnis.
Ich
möchte
keinen
Unschuldigen
einsperren,
aber
es
wäre
leichter,
wenn
ich
dich
mit
einem
Namen
ansprechen
könnte.“
Der
Gefangene
leckte
über
zwei
vorstehende
Zähne
und
rang einmal nach Luft, ehe er heiser flüsterte: „Wolfram.“
Alarik
nickte,
als
hätte
er
das
ganze
Leben
dieses
Mannes
in einem einzigen Wort verstanden.
„Wolfram“,
wiederholte
er
leise,
als
wolle
er
den
Namen
kosten.
Dann
hob
er
erneut
den
sternenförmigen
Talisman
in
die
Höhe,
sein
Blick
durchbohrte
den
Gefangenen
und
sein
Tonfall
nahm
etwas
Verschwörerisches
an:
„Mir
kannst
du
es
ruhig
sagen
Wolfram:
Woher
hast
du
das
Ding
hier?“
„Darf
ich
es
denn
behalten,
wenn
ich
es
dir
verrate?“,
fragte
Wolfram
hastig
und
sein
Gesicht
zuckte
und
Flecken
erschienen
auf
seinen
Wangen.
Alarik
erkannte
das
Glänzen des Wahnsinns in den Augen des Gefangenen.
Alarik
legte
den
Kopf
schief
und
schien
zu
überlegen.
Wenn
er
zu
schnell
antwortete,
würde
Wolfram
ihm
nicht
glauben.
„Wenn
sich
alles
aufklärt,
gebe
ich
ihn
dir
zurück,
Wolfram.
Er
scheint
mir
wertlos.“
Er
zuckte
beiläufig
mit
den
Schultern: „Dennoch bin ich neugierig, woher du ihn hast.“
Wolfram grübelte darüber, was er erzählen sollte.
Der
Hauptmann
lächelte
ihn
an:
„Wolfram,
sag
mir
die
Wahrheit.
Vielleicht
kannst
du
mir
auch
eine
andere
Gefälligkeit
erweisen
und
so
wäscht
eine
Hand
die
andere.“
Der
Widerstand
von
Wolfram
fiel
bei
diesen
Worten
in
sich
zusammen
und
aus
seinem
Körper
wisch
die
Anspannung.
Scheinbar kannte er sich mit Abmachungen dieser Art aus.
„Ich
habe
es
vom
Schwarzdorn
…
erhalten.
Vor
dem
Überfall.“
Alarik
unterdrückte
ein
zufriedenes
Lächeln.
Er
kannte
den
Namen.
Der
Schwarzdorn,
einer
der
mächtigsten
und
gefürchtetsten
Bandenanführer
weit
im
Norden,
war
nicht
nur
berüchtigt,
sondern
auch
bekannt
dafür,
mit
Dingen
zu handeln, die besser verborgen blieben.
Wenn
Wolfram
ihn
vom
Schwarzdorn
gestohlen
hat,
birgt
dieser Talisman noch mehr Geheimnisse.
Der
Hauptmann
fragte
nach:
„Das
düstere
Tal
vom
Schwarzdorn liegt doch noch hinter dem Nordpass?“
Wolfram nickte.
„Der
Weg
bis
hierher
ist
weit
…“,
nachdenklich
schaute
er
Wolfram
und
seine
zerschlissene
Kleidung
an.
Es
grenzte
an
ein
Wunder,
dass
er
in
der
Kälte
des
Winters
nicht
erfroren war.
„Vom
Norden
dringt
seltsame
Kunde
zu
uns.
Wolfram,
du
bist
ein
wichtiger
Mann
für
mich.
Berichte,
was
du
gesehen
hast,
und
danach
werde
ich
dir
die
Annehmlichkeit
einer
warmen
Mahlzeit
und
eines
warmen
Ortes nicht mehr verwehren.“
Wolfram
zögerte
erneut.
Es
verging
quälend
langsam
die
Zeit,
aber
Alarik
wartete
geduldig.
Der
Hauptmann
wischte
sich
beiläufig
durch
sein
volles,
dunkles
Haar,
seine
Finger
spielten
mit
dem
Rand
seines
dunkelblauen
Umhangs
und
die
Stille
zog
sich
in
die
Länge.
Nach
einer
Weile
gab
Wolfram
seine
Zurückhaltung
auf
und
begann
mit
brüchiger Stimme zu erzählen.
Je
mehr
er
erzählte,
umso
deutlicher
erkennbar
wurde
die
Saat
des
Wahnsinns
in
ihm.
Der
Hauptmann
fragte
sich,
ob
die
merkwürdigen
Geschichten
einen
wahren
Kern
bargen
oder bloß Hirngespinste eines verwirrten Geistes waren.
Ich werde es überprüfen lassen.
Alarik
stand
auf
und
grinste
bösartig,
als
er
alles
hatte,
was er wollte.
„Wachen!“,
rief
er
und
die
Untergebenen
eilten
sofort
herbei.
„Hängt
ihn
morgen
früh
auf“,
sagte
Alarik
kühl
und
wandte
sich
zum
Gehen,
nachdem
er
den
Sternengegenstand an sich nahm.
Er
brauchte
Zeit
zum
Nachdenken.
An
der
Tür
drehte
er
sich noch einmal zu Wolfram um.
Er
hatte
erwartet,
Verwirrung
und
Todesfurcht
in
Wolframs
Gesicht
zu
entdecken;
dass
er
betteln
und
flehen
würde.
Aber
das
war
nicht
der
Fall.
Stattdessen
starrte
der
Mann
ihn
wortlos
an
und
die
Gefühle,
die
in
seinen
Augen
glommen,
waren
so
stark,
dass
Alarik
kurz
zurückzuckte.
Er
kam
sich
vor,
wie
ein
verletztes
Reh
in
den
Fängen
eines
Wolfes
–
als
wären
ihre
Plätze
vertauscht
und
er
würde
sich in Gefangenschaft befinden.
Mit
einem
üblen
Ziehen
in
der
Magengegend
verließ
er
den
Raum,
das
düstere
Artefakt
fest
in
der
Hand,
während
hinter
ihm
die
Wachen
den
Verurteilten
in
Richtung
der
Kerker zogen.
Alarik
brachte
den
Sternengegenstand
in
sein
Arbeitszimmer.
Der
Raum
war
weniger
prunkvoll
als
es
ihm
lieb
war.
In
einem
steinernen
Kamin
glomm
ein
Feuer,
das
eine
behagliche
Wärme
verströmte
und
ein
mächtiger
Kronleuchter
erhellte
den
Raum
zusätzlich.
Die
Wände
waren
voller
hoher
Regale,
die
sich
von
Büchern
durchbogen
und
über
denen
verschiedenste
Karten
hingen:
Solche
von
ganz
Araga,
vom
Königswald,
von
den
Gebirgen
sowie
detaillierte
Zeichnungen
der
Stadt
Mithrith
und
Gebieten
im
Norden.
Ein
breiter
Tisch
nahm
die
eine
Seite
des
Raums
ein.
Darauf
waren
noch
mehr
Karten
ausgebreitet,
versehen
mit
kleinen
Fähnchen
und
geschnitzten
Soldaten,
zusammen
mit
Schriftrollen
und
Stapeln von beschriebenen Pergamenten.
Alarik
legte
den
Beutel
mit
dem
Sternengegenstand
auf
dem
Tisch
ab,
schauderte
wohlig
und
war
gerade
im
Begriff
das
verborgene
Geheimfach
zu
öffnen,
als
ein
wüstes Klopfen an der Tür erklang.
„Wer ist dort?“, rief Alarik verärgert über die Störung.
„Kelik,
der
Kerkermeister.“,
kam
mit
rauer
Stimme
die
Antwort.
Alarik
runzelte
die
Stirn.
Das
war
ungewöhnlich.
Kelik
verließ
die
Gewölbe
nie
und
ging
dort
mit
freudiger
Hingabe
seinem
Amt
nach,
Leiber
zu
prügeln,
zu
brechen,
zu brennen.
„Komm rein!“
Kelik
öffnete
die
Tür
und
stolperte
blinzelt
hinein.
Er
sah
aus
wie
ein
Schwein
auf
zwei
Füßen
mit
seinen
kleinen
bösartigen
Augen,
dem
haarlosen
Kopf
und
seinem
rosigen,
fettigen
Gesicht.
Er
musterte
den
Hauptmann
mit
seinen
Äuglein
und
rang
mit
den
kräftigen
Händen,
über
seiner blutbespritzten Schürze.
„Herr, in den Kerkern gibt es Aufruhr“, keuchte er.
Alarik
machte
eine
wegwischende
Handbewegung:
„Und
warum behelligst du mich damit?“
„Bei den verborgenen Türen …“
„Was ist damit?“, Alarik richtete sich ruckartig auf.
„Eine Türe ist geöffnet und …“
„Welche?“, fiel ihm der Hauptmann rüde ins Wort.
„Die schwarze Tür.“
Alarik
fluchte
laut
und
hielt
sich
im
letzten
Moment
davon
ab,
auf
den
Tisch
zu
hauen.
Es
hatte
ihn
fiel
Mühe
und
Hinterlist
gekostet
und
er
wollte
sich
seinen
Verdienst
von
niemanden streitig machen lassen.
Er
sprang
auf
und
warf
einen
Blick
auf
den
Sternengegenstand,
der
halb
aus
dem
Beutel
lugte.
Kurz
erwog
er,
ihn
mitzunehmen,
entschied
sich
dann
aber
anders
und
legte
ihn
sorgfältig
in
eine
Schublade,
die
er
mit einem Mechanismus verriegeln konnte.
Nachdem
er
das
Arbeitszimmer
verließ,
schloss
er
auch
die
schwere
Türe
ab
und
hörte,
wie
die
schweren
Eisenbeschläge
einrasteten.
Anschließend
steckte
er
die
Schlüssel ein.
Auf
halben
Weg
zu
den
Kerkern
kam
eine
seiner
Wachen
auf
ihn
zugestürmt.
Der
Wachscherge
blutete
am
Kopf,
sein Wams war dreckig und er hatte einen wilden Blick.
„Was ist los?“, verlangte Alarik zu wissen.
„Ein
heftiger
Angriff
hat
alles
ins
Chaos
gestürzt.
Wargs
und Zaroks überrennen die Mauern.“
Die Wache schnaufte.
Alarik
fluchte
und
hörte
es
auch:
Die
Schreie
hallten
durch
die
Festung,
das
Kreischen
der
Bestien
mischte
sich
mit
dem Klirren von Waffen.
Das kann kein Zufall sein.
Er
überlegte
und
wog
sein
Handeln
ab.
Dann
machte
er
kehrt,
ließ
den
verdutzten
Kerkermeister
und
die
Wache
zurück
und
rannte
zu
seinem
Arbeitszimmer.
Auf
dem
Weg
kamen
ihm
aufgeregte
Mägde
entgegengeeilt,
Soldaten
wollten seinen Rat oder Befehl, aber er hastete weiter.
Als
er
sein
Arbeitszimmer
erreichte,
legte
sich
die
Stirn
von
Alarik
in
tiefe
Falten.
Die
eisenbeschlagene
Türe
war
offen,
aber
es
gab
keine
Anzeichen
eines
gewaltsamen
Eindringens.
„Wer war das?“, brüllte Alarik außer sich.
„Herr,
was
sollen
wir
tun?
Wir
werden
angegriffen“,
rief
ein Soldat verwirrt.
„Das
weiß
ich“,
knurrte
Alarik
wütend
und
der
Soldat
trat
einen Schritt zurück.
Der
Geruch
von
Blut
und
Feuer
drang
bereits
in
die
Korridore.
Dennoch
eilte
Alarik
durch
die
geöffnete
Türe
zum
Tisch,
wo
er
den
sternförmigen
Gegenstand
sicher
geglaubt
hatte.
Die
Schublade
war
offen
-
der
Talisman
verschwunden.
Alarik
durchsuchte
den
Raum,
warf
Papiere
und
Karten
zu
Boden.
Bis
auf
den
Sternengegenstand
fehlte
nichts,
aber
der
Verlust
wog
schwer,
dass
spürte
er.
Seine
Atmung
beschleunigte
sich,
und
für
einen
Moment
vergaß
er
sogar
die
brennende
Festung um sich herum.
„Herr,
was
sollen
wir
tun?“,
drängte
ein
weiterer
Landsknecht, sein Gesicht aschfahl vor Angst.
Alarik
ignorierte
ihn.
„Wo
ist
er?
Verdammt,
wo
ist
er?“,
fluchte
er,
während
er
weitere
Schubladen
öffnete.
Der
Sternengegenstand war weg – spurlos.
Wer
hatte
ihn
genommen?
Er
dachte
an
den
Ausdruck
des
Gefangenen.
Wolfram
war
es,
wusste
er,
auch
wenn
er
nicht
verstand,
wie ihm das gelungen sein mochte.
Alarik
überlegte
kurz,
dann
sprach
er
eisig:
„Euer
Befehl
lautet,
den
Gefangenen
Wolfram
zu
finden
und
vor
der
Stadt zum Tannenhain an den Felsen Krulag zu bringen.“
„Zum
Felsen
Krulag?“,
fragte
der
Soldat
verwirrt.
„Aber
Herr …“
Alarik
schlug
dem
Soldaten
ohne
Vorwarnung
ins
Gesicht.
„Missachtest
du
meinen
Befehl,
ist
es
Hochverrat!
Nun
lasst mich allein!“
Die
Wangen
des
Gemaßregelten
brannten
vor
Scham
und
er verließ schleunigst den Raum.
Hastig
schloss
Alarik
die
Türe
und
lauschte,
wie
die
Eisenverankerungen
der
Türe
verriegelten.
Er
wusste,
dass
er keine Zeit verlieren durfte.
Er
eilte
zurück
zum
Tisch,
drückte
auf
eine
kaum
sichtbare
Einlegearbeit
–
ein
leises
Klicken
ertönte,
Zahnräder
griffen
ineinander,
und
eine
versteckte
Schublade
glitt
lautlos
auf.
Schnell
entnahm
Alarik
der
Schublade
einen
filigranen Schlüssel, rannte zum Bücherregal.
Plötzlich
klopfte
es
wie
wild
gegen
die
Tür
seines
Arbeitszimmers.
Eine
Frau
schrie:
„Herr,
lasst
mich
rein,
sie
sind
hinter
mir
… ich“ Ihre Schreie wurden höher, voller Furcht.
Das
ist
Freya,
wusste
Alarik,
erstarrte
und
blickte
zu
der
Tür,
aber
machte
keine
Anstalten
der
Frau
zur
Hilfe
zu
eilen.
Kurz
war
es
still,
dann
wurde
an
der
Türe
gerüttelt,
ehe
ein
grässliches
Kreischen
erklang,
das
in
einen
würgenden,
gurgelnden Laut überging.
Alarik
zuckte
zusammen
und
seine
Bewegungen
wurden
hektischer.
Schnell
wandte
er
sich
dem
geheimen
Fach
zu,
während
ein
Schmatzen
und
zufriedenes
Grunzen
vor
seinem Arbeitszimmer zu hören war.
Mit
zitternden
Händen
versuchte
er
den
Schlüssel
in
eine
kleine
Vertiefung
beim
Bücherregal
zu
stecken,
aber
genau
in
dem
Moment
brüllte
ein
Warg
ohrenbetäubend
und
warf sich mit aller Wucht gegen die Tür.
Entsetzt
riss
Alarik
die
Augen
auf
–
der
Schlüssel
klemmte
und
verhakte
sich.
Alarik
rüttelte
daran,
aber
der
Schlüssel steckte fest, drohte abzubrechen.
„Verdammte
scheiße.“,
fluchte
der
Hauptmann
und
ein
Schweißtropfen lief ihm über die Schläfe.
Die
Tür
bebte
bereits
unter
den
wuchtigen
Schlägen
der
Ungeheuer.
Holz
splitterte,
die
massiven
Eisenstreben
fingen an sich zu verbiegen.
Alarik
fluchte
erneut,
zog
sein
Schwert
halb
aus
der
Scheide, überlegte es sich anders und steckte es zurück.
„Nein, es darf nicht umsonst gewesen sein!“
Er
griff
erneut
nach
dem
Schlüssel,
und
zog
trotz
aller
Eile
vorsichtig
daran,
wackelte,
ignorierte
das
Bersten
und
Krachen,
das
Grunzen,
den
schweren
Geruch
von
ranzigen
Körpern, Feuer und Tod.
Schweißtropfen
liefen
ihm
den
Nacken
runter.
Seine
Augen
vor
Konzentration
zusammengekniffen,
löste
er
langsam
den
Schlüssel,
schob
ihn
erneut
vor,
drehte
und
mit
einem
leisen
Widerstand,
gab
es
ein
Klicken,
dann
verschoben
sich
die
Bücher
und
offenbarten
ein
weiteres
Geheimfach.
Er
wollte
schon
jubeln,
als
die
Schläge
gegen
die
Tür
immer
brachialer
wurden;
Alarik
wagte
einen
Blick
und
meinte
bereits
eine
Axtspitze
zu
erkennen,
die
durch
das
Holz
drang.
Ein
aufgeregtes
Schnattern
und
quickendes
Kreischen
erklang von – Zaroks?
Alarik
holte
zischend
Luft,
wandte
sich
dem
verborgenen
Hohlraum zu.
Er
nahm
die
wertvollen
Gegenstände
in
aller
Hast
an
sich,
stopfte
sie
ungeachtet
ihres
Wertes
in
einen
einfachen
Lederbeutel,
um
bereits
im
nächsten
Moment
in
dem
verborgenen
Hohlraum
einen
Hebel
zu
betätigen.
Mit
einem
knarzenden
Geräusch
öffnete
sich
eine
Luke
im
Boden.
Irgendwo
im
Gebäude
schrie
ein
Mann,
ehe
er
verstummte
und
der
brüllende
Jubel
der
Wargs
und
das
übermütige
Kreischen der Zaroks zu vernehmen war.
Verdammt, ich muss fort von hier!
Die
Luke
war
immer
noch
nicht
vollständig
geöffnet;
es
kam
Alarik
schrecklich
langsam
vor
und
nun
zog
er
doch
mit
einem
Ruck
sein
Schwert
und
ließ
die
Türe
nicht
aus
den
Augen.
Fahrig
befestigte
er
den
Beutel
an
seinem
Gürtel
und
griff
nach
einer
Fackel,
die
er
im
Kamin
entzündete.
Mit
einem
Krachen
flog
die
Türe
fast
aus
den
Angeln,
nur
noch von einem letzten Eisen gehalten.
Endlich
öffnete
sich
der
Geheimweg
vollständig
und
der
Hauptmann
hastete
in
aller
Eile
in
dem
geheimen
Gang,
der
zum
Felsen
Krulag
führte.
Alarik
betätigte
mit
dem
Ellbogen
sofort
einen
Hebel.
Die
Luke
schloss
sich.
In
dem
Moment,
als
die
Tür
des
Arbeitszimmers
endgültig
aufgebrochen
wurde,
Wargs
und
Zaroks
hineinstürmten,
glitt
die
Falltür
über
Alarik
zurück
in
ihre
Verankerung.
Sie
verschmolz
nahtlos
mit
dem
Boden
und
ließ
ihn
mit
dem
Schein
einer
Fackel
allein
zurück,
während
die
Bestien
ins
Arbeitszimmer strömten.
Ich
werde
Wolfram
finden
und
den
Sternengegenstand
in
meinen
Besitz
bringen,
waren
die
letzten
Gedanken
von
Alarik
bevor
er
sich
auf
den
Weg
machte
und
das
Chaos
hinter sich ließ.
Neugierig geworden wie die Geschichte weitergeht?
© 2025
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