Eine magische Welt voller Geheimnissen und Gefahren!
Vor ihnen führte der Weg in eine Art Schlucht, die von beiden Seiten von hohen Felsen gesäumt war. Am Eingang der Schlucht befand sich eine Bank aus dicken Balken eines uralten Geisterbaums, so alt, dass die Rinde rissig und verwittert war. Die Balken waren halb mit dem Stein verwachsen, als hätten Baum und Fels einen ewigen Bund geschlossen. Doch das, was auf der Bank saß, ließ den Leprak das Blut in den Adern gefrieren: Dort vor ihnen saß ein Berggeist und um den Weg beschreiten zu können, mussten sie an ihm vorbei. Der Berggeist saß reglos, mit geschlossenen Augen, als wäre er tief in Gedanken oder in einem langen Schlaf versunken. Seine Erscheinung wirkte ungefährlich, aber der Leprak wusste es besser. Diese Wesen konnten ihre Gestalt wandeln und wenn es zum Kampf kommen würde, hätte der Berggeist keine Schwierigkeiten, ihre gesamte Gruppe allein zu besiegen. Er war eine alte Macht, gefährlich und unberechenbar. Der Bart des Berggeists fiel wie ein wilder Fluss auf seine breite Brust, während sein viel zu großer Kopf nach vorne gesackt war, so tief, dass seine breite, dicke Nase fast mit der faltenreichen Stirn verschmolz. Die großen, spitz zulaufenden Ohren standen seitlich vom Kopf ab, wie Blätter, die sich in den Wind reckten, und gaben dem Wesen ein unheimliches, fast pflanzenähnliches Aussehen. Seine Statur erinnerte an die der Zwerge, aber sie war plumper, urwüchsiger, als wäre er ein Teil der Erde selbst. Der Leprak staunte. Er hatte viel von den Berggeistern gehört, aber nur wenige hatten jemals das Glück – oder Unglück – einen zu sehen. Diese Geschöpfe waren selten, aber die Geschichten über ihre Macht waren zahlreich und furchteinflößend. Er wusste, dass jeder falsche Schritt das Ende bedeuten konnte. Das Wesen blinzelte kurz und ihn mit einem Mal ein mächtiger Geist berührte: „Behandelt den Berg gut und ich lasse euch passieren!“ Der Leprak duckte sich, denn die Tiefe des Geistes fühlte sich an wie der unendliche Abgrund eines Gebirges, der jeden verschlingen könnte, der es wagte, ihn zu ergründen; undurchdringlich wie ein dunkler See in der Nacht. Der Geist selbst wirkte wie ein uralter Baum, dessen Wurzeln so tief reichten, dass sie die Geheimnisse der Erde selbst kannten – unerschütterlich, zeitlos und voller unausgesprochener Geschichten. Neugierig geworden, wie es weitergeht?
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